Wie sind Hölderlinturm und Garten, die Burse und das Waschhaus miteinander verbunden? Was Insidern klar ist, möchte das Projekt durch die Installationen von Ursula Buchegger ins allgemeine Bewusstsein rücken. Historisch gesehen war der Turm über Jahrzehnte Hölderlins Zuhause. In der Burse, der ersten Tübinger Klinik, war Hölderlin Patient und das Waschhaus war wichtig zum Erhalt der Klinikinfrastruktur . Im Jahr 2024 haben alle drei Gebäude eine andere Funktion: In der Burse sind Institute der Universität untergebracht, Turm und Garten sind als Museum ein wichtiger Erinnerungsort an den bedeutenden Poeten und das Alte Waschhaus wird als Kulturraum und Café genutzt. Dabei verbindet der Bursaplatz die drei denkmalgeschützten Gebäude und die in ihnen untergebrachten Institutionen. Die Ausstellung mit Installationen (sowie Objekten im Innenraum) von Ursula Buchegger wird die oben angesprochenen Verflechtung verdeutlichen sowie die Attraktivität des Platzes erhöhen und in den Fokus der Stadtgesellschaft rücken.
Bucheggers Werke werfen einen provokanten Blick auf die kontroverse Diskussion rund um Plastik und Umwelt, indem sie sich einer unkonventionellen Materialwahl bedient: Plastikstrohhalme.
In einer Welt, die von Plastik dominiert wird und sich zunehmend den Herausforderungen des Umweltschutzes stellen muss, fordert Buchegger die Betrachter*innen dazu auf, ihre Perspektiven zu überdenken. Ihre Installationen aus Plastikstrohhalmen sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern dienen auch als kraftvolle Erinnerung an die Auswirkungen unserer Konsumgewohnheiten auf die Umwelt.
Die scheinbar endlosen Streifen von Strohhalmen, die Buchegger zu kunstvollen Formationen arrangiert, symbolisieren die Überflutung unserer Ökosysteme mit Plastikabfällen. Durch die Verwendung dieser alltäglichen Gegenstände als künstlerisches Medium lädt sie die Betrachter*innen ein, über die Bedeutung von Konsum, Wegwerfkultur und Nachhaltigkeit nachzudenken.
Bucheggers Installationen sind jedoch keine Anklage gegen den übermäßigen Einsatz von Plastik, sondern vielmehr eine Feier der Möglichkeit zur Transformation. Durch die Umwandlung von etwas scheinbar Nutzlosem in Kunstwerke verleiht sie den Strohhalmen eine neue Bedeutung und fordert uns auf, kreativere und verantwortungsbewusstere Lösungen für unsere Umweltprobleme zu finden.
Durch die Kombination von Ästhetik und sozialer Botschaft fordert Ursula Buchegger uns alle dazu auf, gemeinsam nach neuen Wegen zu suchen, um unsere Welt mit frischem Blick und neuen Farben zu betrachten.
Eine Ausstellung in Kooperation mit KuneProjects und Kosmos e.V.