Vor fast zwei Jahrzehnten hat mich die Schönheit, Transparenz und Vielfalt der Farben von alltäglichen Massenprodukten fasziniert. Dies war mein Schlüsselmaterial, das mir aufregende
Möglichkeiten eröffnete. Es wurde zu einer Quelle der Inspiration und entfachte meine Kreativität. Meine Installationen sind von Wolken, Wasch-Schaum, Grasteppichen und Himmelspfeilern
inspiriert. In meinen Augen sind sie ästhetisch, unkonventionell, freundlich und fröhlich. Oft entfalten sie ihre Wirkung besonders im Zusammenspiel mit der Natur. Das scheinbar unpassende
industrielle Material, Plastik, ermöglicht vielleicht einen neuen Blick auf beide Welten.
Im Laufe der Jahre wurde die Herstellung und Verwendung von Plastik und Verpackungsmaterialien zunehmend kritisch hinterfragt. Die EU hat bereits Trinkhalme verboten, was womöglich ein Anfang
ist. Meine Installationen regen in diesem Kontext Diskussionen an und werfen Fragen auf, beispielsweise wann der Einsatz von Plastik sinnvoll ist und wann verzichtbar. Kunst kann ein mächtiges
Werkzeug sein, um wichtige gesellschaftliche Themen zu vermitteln. Mein Vorrat an Plastikhalmen schwindet. Diese einst weit verbreiteten Einwegprodukte sind mittlerweile selten geworden. Es geht
nicht darum, Plastik zu verurteilen, sondern um ein Bewusstsein für sein Potenzial zu schärfen und einen respektvollen Umgang damit zu fördern. Respekt für die Umwelt und die Materialien stehen
im Vordergrund. Eines kann ich versichern: Keiner meiner Trinkhalme landet im Meer.